Jenseits der 50 verliert die Haut an Spannkraft und Frische. Nicht selten wirkt sie fahl, stärkere Falten werden sichtbar. Ausschlaggebend sind die Gene und die individuellen Lebensgewohnheiten.
Aufbau und Festigung
Etwa nach dem 50. Lebensjahr muss die Haut aufgebaut, gestärkt und sorgfältig gepflegt werden. Wichtig ist die Aktivierung des Zellstoffwechsels, um die vermehrt auftretenden Anzeichen der Hautalterung wirksam zu bekämpfen. Es lohnt sich deshalb, auf bestimmte Inhaltsstoffe in den Gesichtspflegeprodukten zu achten.
In der Phase im Anschluss an die Menopause sinkt der natürliche Östrogenspiegel – die Talgdrüsen reduzieren ihre Fettproduktion spürbar. Zusätzlich sinkt die Produktion bestimmter Anteile der hauteigenen extrazellulären Matrix ab. Aus diesen Gründen kommt es zur Ausbildung von Falten und zur schnellen Austrocknung der Haut. Weil die Unterhaut (Dermis) schlechter durchblutet wird, werden die Hautzellen mit weniger Nährstoffen und Sauerstoff versorgt. Darunter leidet anschließend auch die Versorgung der aufliegenden Oberhaut (Epidermis).
In beiden Hautschichten verlangsamt sich der Zellstoffwechsel. Die Oberhaut wird dünner, ihre Schutzfunktion lässt spürbar nach. So wird die Haut sensibler. Durch dünne, sensible Haut können die Blutgefäße immer mehr durchscheinen. Instabile Gefäßwände lassen mehr Blut in die äußeren Blutgefäße dringen – diese peripheren Blutgefäße werden immer deutlicher sichtbar, eine Couperose entsteht.
Die gesamte Elastizität der Gesichtshaut lässt nach. Zuerst werden die Auswirkungen um die Augen herum und am Hals sichtbar: die Haut verliert nach und nach ihren Halt, tiefe Falten können sich bilden. Auch vergrößerte Poren sind Folgeerscheinungen nachlassender Elastizität.
Zellstoffwechsel anregen und Hautbarrieren stärken
Für die Gesichtspflege jenseits der 50 ist die Anregung des Zellstoffwechsels das A und O. Denn es kommt darauf an, wertvolles Kollagen aufzubauen. Kollagen ist ein wichtiger Bestandteil der extrazellulären Matrix und der Feuchtigkeitsversorgung der Haut. Den Vitaminen A und C und deren Derivate kommt eine besondere Bedeutung beim Kollagenaufbau zu. Besonders wirksam sind zudem verschiedene Aminopeptide, so Palmitoyl Pentapeptide-4, Acetyl Hexapeptide-3 und Tetrapeptid-21. Außerdem regt fragmentierte Hyaluronsäure den Zellstoffwechsel der oberhauteigenen Keratinozyten an.
Wertvolle Liptide wirken der Austrocknung der Gesichtshaut entgegen. Sie werden von der Haut aufgenommen und in die hauteigenen Schichten integriert. Weil sie den hauteigenen Liptiden ähneln, sind viele pflanzliche Öle geeignet. Ein hoher Anteil ungesättigter Fettsäuren unterstützt zudem die hautberuhigenden, antioxidativen Eigenschaften. Gute Beispiele sind das Wildrosenöl oder Nachtkerzenöl.
Außerdem benötigt die reife Gesichtshaut Feuchthaltefaktoren wie Betain, Hyaluronsäure und Glycerin. Gestärkte Hautbarrieren sind das wichtigste, vorbeugende Element der richtigen Gesichtspflege ab 50. Diverse Entzündungsprozesse, Sonneneinstrahlung und Nikotin sind nur einige Auslöser freier Radikale, die für die meisten Hautschädigungen verantwortlich sind.
Deshalb ist es so wichtig, dass die Hautpflege ab 50 Antioxidantien enthält. Besonders wertvoll sind Coenzym Q10 (Ubichinon), die Vitamine A, C und E und deren Derivate sowie Polyphenole aus Pflanzenextrakten, beispielsweise aus Extrakten der Magnolie oder des Grünen Tees.
Haut ab 50 – individuell und sensibel
Reife Haut bietet unterschiedlich ausgeprägte Anzeichen der Alterung. Der jeweilige Hauttyp ist für die Auswahl geeigneter Pflegeprodukte ausschlaggebend. Dazu sind sinnvolle Kosmetika mit abgestimmten Wirkstoffen verfügbar. Wichtig ist es, die Liste der Inhaltsstoffe zu prüfen. Zuweilen müssen auch erst verschiedene Produkte ausprobiert werden, um die individuell optimale Pflege herauszufinden.