Glycerin ist in vielen Cremes enthalten. Dafür gibt es mehrere sehr gute Gründe. Glycerin hält die Feuchtigkeit in der Creme und schützt sie so vor dem Austrocknen. Als feuchtigkeitsbindender Stoff sorgt es dafür, dass das in der Creme und der Luft enthaltene Wasser auf der Haut haftet. Glycerin dringt tiefer in die Hornschichten der Haut ein als andere hydratisierende Rohstoffe. Außerdem ist Glycerin, zumindest das synthetisch hergestellte, ein recht preiswerter Grundstoff.
Glycerin ist ein 3-wertiger, gut wasserlöslicher Zuckeralkohol, der entweder aus pflanzlichen oder tierischen Grundstoffen oder synthetisch hergestellt werden kann. Pflanzliches Glycerin fällt z. B. bei der Produktion von Biodiesel als Abfallstoff an. Glycerin ist in allen pflanzlichen und tierischen Fetten enthalten und auch in der menschlichen Haut. Daher ist es ein sehr gut verträglicher Rohstoff.
Die positiven Eigenschaften
Das Glycerin in Cremes soll sowohl positive als auch negative Eigenschaften haben. Von seinen Gegnern wird vor allem angeführt, dass es die Haut austrocknet, weil es Wasser aus den tieferen Hautschichten zieht. Das trifft aber erst für eine Glycerinkonzentration ab 10 % zu.
In Cremes liegt der Glycerinanteil aber in der Regel unter 7 %. Ein zu hoher Glycerinanteil verbietet sich schon von selber, weil die Creme sich dann extrem fettig und klebrigen anfühlen würde. Die austrocknende Wirkung wird vielmehr durch die Tenside in den Emulgatoren hervorgerufen. Diese Emulgatoren sind erforderlich, um das Wasser-Öl-Gemisch, das in den meisten Cremes vorhanden ist, zu verbinden. Dem kann man entgehen, indem man wasserfreie Cremes benutzt, die keine Emulgatoren enthalten.
Als positive Wirkung des Glycerins in Cremes gilt:
- es erhöht die Elastizität der Haut
- es schützt die Haut vor Austrocknung
- es macht die Haut geschmeidig
- es schützt die Haut vor Irritationen durch Tenside
Die Barriere der Haut
Die Haut bildet eine Barriere zwischen dem Körper und der Umwelt. Einerseits soll nicht zu viel Feuchtigkeit aus dem Körper nach außen abgegeben werden, andererseits sollen keine Chemikalien und Mikroorganismen in den Körper eindringen. Dies nennt man die Barrierefunktion der Haut. Glycerin stärkt die Barrierefunktion der oberen Hautschichten.
Glycerin regt die Regeneration der Hautbarriere an. Hierbei kommt es auf die richtige Konzentration des Glycerins für den jeweiligen Hauttyp an.
Die Lipidstrukturen in den Hautschichten sind prinzipiell verformbar und können fest, flüssig oder gelkristallin sein. Glycerin fördert eine flüssig-kristalline Struktur. Dies erhöht die Elastizität der Haut.
Durch seine hygroskopische, d. h. wasseranziehende, Wirkung sorgt Glycerin für genügend Feuchtigkeit in der Haut und verhindert zu viele Schuppen. Besonders günstig für die Feuchtigkeitsbindung ist eine Kombination aus Glycerin und Harnstoff. Dies ist ein ebenfalls im Körper natürlich vorkommender Grundstoff, der daher auch gut verträglich ist.