Unsere Haut unterliegt einem natürlichen Regenerationszyklus; jede Zelle durchläuft eine bestimmte Anzahl an Tagen, um sich zu erneuern. Je schneller dieser Prozess von statten geht, desto effektiver werden alte Hautzellen durch neue ersetzt. Im Alter von 20 Jahren ist die Regenerationsfähigkeit der Haut auf ihrem Höhepunkt angelangt: Der Zyklus beträgt rund 28 Tage. In den folgenden Jahrzehnten nimmt unsere Fähigkeit, alte Hautzellen durch neue zu ersetzen, rapide ab – bereits mit 30 Jahren verlängert sich der Zyklus auf 40 Tage.
Körpereigene Prozesse ankurbeln
Um den sinkenden Regenerationskräften entgegenzuwirken, ist es sinnvoll, die Haut in ihrer Funktion zu unterstützen. Schlagworte wie “Straffung” und “Anti Aging” sind allgegenwärtig: Das bekannte Enzym Q10 dient als natürlicher Radikalfänger und hält aggressive Substanzen von uns fern, die den Alterungsprozess beschleunigen würden.
Produkte mit Kollagen helfen dabei, die körpereigenen Depots aufzufüllen und verleihen der Haut ein pralles Aussehen. Vitaminzusätze – speziell der Vitamine A, C und E – sorgen für den Extrakick an Frische, Aloe Vera für ausreichende Feuchtigkeit.
Wichtig ist, die richtige Pflege zur richtigen Zeit auszuwählen: Tagsüber ist die Haut schädigenden Umwelteinflüssen ausgesetzt; dementsprechend profitieren Tagescremes von Lichtschutz und Radikalfängern. Nachts, wenn die Regeneration am effektivsten ist, sind Anti Aging Produkte gefragt: Vitaminzusätze und Kollagen können nun ihr volles Potential entfalten.
Spezialfall Augen und Lippen
Der Augen- und Lippenbereich gehört zu den sensibelsten Stellen des Gesichts. Die Haut ist hier besonders dünn und anfällig für die Zeichen der Zeit – entsprechend wichtig ist adäquate Pflege.Idealerweise wechselt man auch bei der Augencreme zwischen einem Tages- und Nachtprodukt. Tagsüber sollte die Creme besonders viel Feuchtigkeit enthalten, damit sie unter dem Make-Up rasch einzieht und nicht aufliegt (sogenannte “Öl-in-Wasser” Produkte).
Nachts hingegen darf gerne zu fetthaltigeren Cremes gegriffen werden, um die Haut mit einer Extraportion Pflege zu verwöhnen (“Wasser-in-Öl” Produkte).
Auch die Lippen sollten beim täglichen Schönheitsritual nicht vergessen werden: Sie profitieren von fetthaltigen Pflegestiften und einem guten Lichtschutz.
Niemals ohne: Der UV Schutz
Zur individuellen Hautalterung tragen unterschiedlichste Faktoren bei. Einige Aspekte, etwa die genetische Veranlagung, sind vorprogrammiert und lassen sich nicht beeinflussen. Andere Faktoren wiederum hängen stark von unserer Lebensweise ab: Wer sich gesund und ausgewogen ernährt, auf Rauchen und übermäßigen Alkoholkonsum verzichtet, leistet einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung seiner Schönheit.
Ein besonderer Schwerpunkt kommt dem Sonnenbaden zu: Die Sonne, so wichtig sie für unser seelisches Gleichgewicht auch ist, lässt die menschliche Haut rapide altern. Sonnenstrahlen bestehen aus einem kurzwelligen UV-B Anteil und den langwelligen UV-A Strahlen. Während die UV-B Strahlung in erster Linie für Sonnenbrand verantwortlich ist, bergen UV-A Strahlen die Gefahr von Hautkrebs und frühzeitiger Hautalterung.
Dermatologen empfehlen aus diesem Grund, sich der Sonne niemals ohne entsprechenden Schutz auszusetzen – das gilt in besonderem Maß für Sonnenbäder, aber auch für den “normalen Alltag”. Hautcremes und Make-Up sollten daher immer über einen UV-A Schutz verfügen; als Basiswert gelten in unseren Breiten Lichtschutzfaktor Werte von “LSF 6” bis “LSF 10”. Dennoch müssen Anwender sich bewusst sein, dass auch der beste UV Filter keinen 100 %igen Schutz bietet: Die Strahlendosis wird zwar erheblich vermindert, kann aber nie vollständig beseitigt werden.
Der Einfluss der Jahreszeiten
Im Laufe eines Jahres wandeln sich die Bedürfnisse der Haut – umso mehr, je älter wir werden. Generell gilt: Während der Sommermonate sollte verstärkt auf Feuchtigkeit, im Winter auf Fette gesetzt werden. Sommerliche Temperaturen regen die Fettproduktion an. Eine leichte Feuchtigkeitspflege ist nun völlig ausreichend – bewährt haben sich hier besonders Produkte mit Aloe Vera, Gurkenextrakt und Algen. Unbedingt sollte auf ausreichenden UV Schutz geachtet werden!
Der Winter ist eine Belastungsprobe für die Haut: Der ständige Wechsel zwischen Eiseskälte und beheizten Räumen wirkt auslaugend und irritierend. Fetthaltige Cremes bilden eine Schutzschicht und schirmen uns effektiv gegen äußere Einflüssen ab. Unter normalen Bedingungen genügt es auf Produkte zurückzugreifen, die den Zusatz “für (sehr) trockene Haut” tragen. Bei besonderen Anforderungen (Skifahren, ausgedehnte Spaziergänge) sind spezielle Coldcremes empfehlenswert: Sie enthalten keinerlei Wasserphase mehr, sondern bestehen ausschließlich aus Fetten und Ölen.