Die Haut grenzt unseren Körper nach innen und außen ab. Sie ist unser größtes und zugleich vielseitigstes Organ. Sie wehrt Krankheitskeime ab und schützt uns vor schädlichen UV-Strahlen. Sie fängt mechanische Druck- und Zugbelastungen auf und sorgt für den richtigen Temperatur- und Feuchtigkeitsausgleich.
Im Falle stärkerer emotionaler oder sexueller Erregung dient sie auch als Kommunikator über optische und olfaktorische Signale. Duftdrüsen in der Achselhöhle und im Schambereich sorgen für die olfaktorische Unterstützung der optischen Signale. Die Haut ist stark enerviert mit Thermo-, Tast- und Schmerzsensoren, die dem Schutz der Haut dienen und unwillkürliche (automatische) Selbstregelkreise steuern.
Die vielfältigen Funktionen und der natürliche Alterungsprozess setzt die Haut unter Stress
Die Haut erneuert sich kontinuierlich. Die obersten (abgestorbenen) Hornzellen der Oberhaut schilfern ständig ab, und neue Zellen rücken von der untersten Schicht der Oberhaut nach. Der Prozess von der Bildung einer neuen Hornzelle bis zur Abstoßung dauert ca. 27 Tage, so dass sich die Oberhaut alle 27 Tage vollständig erneuert.
Der kontinuierliche Erneuerungsprozess in Verbindung mit den vielfältigen Funktionen der Haut bedingt einen außerordentlich regen Stoffwechsel. Erschwerend kommt ein natürlicher Alterungsprozess hinzu, der ab einem Alter von 20 bis 30 Jahren – zunächst noch nicht sichtbar – einsetzt und sich in einer verminderten Zellteilung äußert.
Der Anteil an kollagenem und elastischem Bindegewebes in der Lederhaut nimmt dabei allmählich ab. Die Lederhaut liegt unmittelbar unterhalb der Oberhaut und verleiht der gesamten Haut seine Elastizität und Festigkeit.
Die Stoffwechselprozesse laufen nicht immer in voller Harmonie ab, sondern können z. B. durch eine starke UV-Strahlung (ungeschütztes Sonnenbaden), durch langanhaltende Stressphasen oder durch Nikotin- und Alkoholmissbrauch zu Zellschädigungen durch freie Radikale bis hin zu DNA-Schädigungen führen. Es entstehen Stoffwechselprodukte, die abgebaut werden müssen und der Körper versucht, Schäden so gut wie möglich wieder zu reparieren.
Wie kann die Regenerations- und Reparaturphase der Haut unterstützt werden?
Während der Regenerations- und Reparaturphase versucht der Körper, zunächst den oxidativen, durch freie Radikale verursachten, Stress abzubauen und mögliche Schäden in den Zellen und in der DNA zu reparieren. Schädliche Stoffwechselprodukte werden über die Blutbahn ausgeschieden. Der Körper benötigt hierfür Antioxidantien, Enzyme, Vitamine und Hormone sowie Spurenelemente für die Synthetisierung bestimmter Enzyme.
Zur Unterstützung der Regeneration und der Reparatur der Haut kann die Haut mit Antioxidantien (Radikalfänger) wie Vitamin C in Verbindung mit Tocopherolen (Vitamin E) und Polyphenolen (Flavonoide, Resveratrol) und Carotinoiden, Vorstufen des Vitamins A, versorgt werden. Peptide, die Wachstumsfaktoren und Botenstoffe enthalten, können vor allem die Kollagenbildung und –reparatur fördern.
Die Synthetisierung einer Vielzahl von Enzymen und Hormonen setzt auch die Verfügbarkeit bestimmter Spurenelemente wie Kupfer, Zink, Selen und andere voraus. Um die Wirkstoffe auch in der tiefer liegenden Lederhaut wirksam werden zu lassen, ermöglichen Vitamin A und synthetischer Harnstoff die Überwindung der Schranke zwischen Ober- und Lederhaut. Bei Vorliegen bestimmter krankhafter Veränderungen der Haut muss gezielt therapiert werden.
Warum ist die Nachtcreme so wichtig?
Der Regenerations- und Reparaturprozess der Haut verläuft nicht kontinuierlich, sondern unterliegt dem hormonell gesteuerten circadianen Rhythmus. Die für die Regeneration wichtige Zellteilungsaktivität hat ihren Höhepunkt zwischen 18 Uhr und 23 Uhr. Eine optimale Wirkung einer gut zusammengesetzten Nachtcreme kann nur dann erzielt werden, wenn sie bereits ab ca. 18 Uhr aufgetragen wird.