Damals ließen echte Männer keine Creme an ihre Haut – heute haben sie die Wohlfühlpflege längst für sich entdeckt. Dass sie in die Cremetöpfe ihrer Frauen greifen, ist allerdings kontraproduktiv, weil Männerhaut einfach anders ist.
Eine Sache des Körperbewusstseins
Das ausgeprägte Körperbewusstsein und das Pflegebedürfnis der Männer schlägt sich auch in den Umschlagszahlen der Kosmetikhersteller nieder, die ihre Umsätze an Gels, Lotionen und Cremes alljährlich beachtlich steigern. Für die Damenwelt rentiert sich das ausgeprägte Körpergefühl ihrer Männer übrigens auch – so sind die Zeiten gottseidank vorüber, in denen der Liebste verstohlen in ihre Cremetöpfe langte. Was zu begrüßen ist, denn Männerhaut ist derber und dicker – sie benötigt speziell abgestimmte Kosmetikprodukte.
Hormone der Männer
Wieder sind die Hormone für die unterschiedliche Beschaffenheit männlicher und weiblicher Haut verantwortlich. Insgesamt ist Männerhaut dicker ausgebildet; sie hat die Fähigkeit, mehr Wasser binden zu können als die weibliche Haut. Deshalb erscheint Männerhaut straffer und fester – und bekommt der Mann im Lauf des Lebens Falten, gelten sie als markant und männlich.
Ursache sind die kreuz und quer miteinander vernetzten Kollagenfasern, die eine stabilere Gesamtstruktur der Männerhaut erzeugen. Nichtsdestotrotz läuft der Alterungsprozess bei beiden Geschlechtern aber gleich ab, weil die Haut beider Geschlechter immer weniger hautglättendes Kollagen produziert.
Als Folge erschlafft die Haut, es bilden sich Falten. Allgemein kann Kollagen aus Cremes nicht in das Bindegewebe eingelagert werden. Aber die Produkte bilden auf der Haut einen schützenden Film, der das Austrocknen der Haut unterbindet.
Eine Sache der Talgdrüsen
Robuste Männerhaut ist auch mit wesentlich mehr Talgdrüsen ausgestattet als die Haut der Frauen. Das hat einerseits positive Auswirkungen auf den Hydrolipidfilm, der die Hautoberfläche vor verschiedenen äußeren Einflüssen schützt. Dieser Oberflächenfilm bewahrt die Feuchtigkeit der Männerhaut ausdauernder.
Andererseits ist Männerhaut oft irritiert – die Talgdrüsen verstopfen schnell; die Neigung zu Unreinheiten ist besonders ausgeprägt. Deshalb leiden pubertierende Jungen auch wesentlich häufiger unter Akne als die Mädchen ihrer Altersgruppe – und nicht selten sprießen Pusteln und Pickel auch rund um Mund und Nase erwachsener Männer.
Pflege ist heute auch Männersache
Hieb- und stichfeste Gründe sollten die Männer von der Benutzung weiblicher Cremes abbringen. Denn die Kosmetik der Frauen enthält zumeist recht viel Fett, wogegen der überwiegende Teil der Herren Feuchtigkeitscremes benötigt. Lediglich austrocknende Heizungsluft könnte ein gelegentliches Nachfetten notwendig machen.
Männer mit sensibler und trockener Haut reagieren nicht nur auf Lufttrockenheit, Kälte- und Hitzereize sowie Wasser empfindlich. Auch das tägliche Rasieren kann zur Tortur werden. Dagegen schützt die kontinuierliche Pflege mit Feuchtigkeit spendenden und rückfettenden Cremes und milde Lotionen, möglichst mit natürlichen Ingredienzien und ohne Alkohol. Diese Produkte stabilisieren das Gleichgewicht der Haut, sie beugen Reizungen und Rötungen vor.
Die Rasur
Apropos Rasur: Der Prozedur fallen gemeinsam mit den Bartstoppeln auch Schüppchen der oberen Hautschicht zum Opfer. Deshalb sollten alle Kosmetikprodukte zur Rasur – Seife, Schaum, Rasierwasser, Creme oder Lotion – auf den individuellen Hauttyp abgestimmt sein.
Es gibt pickelgeplagte Männer, die auf eine Trockenrasur schwören, weil sie die Haut weniger reizt.
Männer lieben keine „halben Sachen“. Die Körperpflege ist ein Gesamtprojekt. Nach der gründlichen Reinigung von Haut und Haaren mit milden, rückfettenden Reinigungsprodukten sorgen ein Hair Conditioner und eine Feuchtigkeit spendende Bodylotion für Frische und Wohlgefühl.
Die individuell ausgewählten Pflegeprodukte sorgen insgesamt für die perfekte Pflege.